Donnerstag, 18. Juni 2015

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier . . .

und das ist auch gut so!

Gerade bin ich ziemlich frustriert und gönne es mir ein bißchen zu jammern ;-) Meine Zweitliebste Wollfirma wirft nach nicht einmal einem Jahr eine der beliebtesten Marken aus dem Sortiment, Begründung: Öfter mal was Neues, weil sie den Verkauf ankurbeln wollen. Trotz aller Kundenproteste! Wie ärgerlich  . . . Zudem haben Sie ihr komplettes Farbsortiment umgestellt.

Und so ist es im Alltag eigentlich nur noch. Immerzu gibt es etwas Neues, Altbewährtes verschwindet spurlos vom Markt. Die Qualität leidet und Liebgewonnenes kann nicht mehr ersetzt werden. Lebensmittel die mir schmeckten, Material, daß ich gern verarbeite, Geschirr, daß ich noch nicht komplett habe, Kleidung, die ich gerne trug  . . .

Früher stand eine Marke für Qualität und man versuchte den Kunden an ein Produkt zu binden. Heutzutage versucht man den Kunden an die Marke zu binden und schwatzt ihm ständig Neues auf.

Und meist sind die neuen Produkte nicht einmal besser, sondern nur anders, meist schlechter. Noch vor Jahren hielt ein gutes Bügeleisen so lange, daß man es noch nach Jahren benutzen konnte. Heutzutage ist nach Ablauf der Garantie (falls das "gute" Stück es überhaupt schafft, bis zu diesem Zeitpunkt noch alle Funktionen zu haben und nicht zu triefen, was das Zeug hält) meist Schluß mit der Freude. T-Shirts halten gerade einmal eine Saison, danach kann man sie nur noch zum Sport anziehen. Mein liebsten Cornflakes begleiteten mich beim Fühstück durch die ganze Jugend, heute gibt es sie schon längst nicht mehr. Dafür Müsli in allen Variationen angereichert mit Zusätzen, die niemand braucht. Die Pasta, die schnell zur Lieblingsspeise aller Bekochten avancierte, gibt es nicht mehr, dafür eine teurere Sorte, die wie Pappe schmeckt. Dabei spielt der Preis eigentlich keine Rolle. Der Preis sagt heutzutage nämlich gar nichts mehr über die Qualität aus, sondern steht nur für eine angesagte Marke, die man sich eben etwas kosten lassen muß.

Bin ich zu altmodisch, wenn mir etwas am Gewohnten liegt? Verpasse ich das Beste, weil ich nicht ständig konsumieren möchte, sondern meine Gewohnheiten pflegen möchte, lieber etwas mehr Geld für dauerhafte Dinge ausgebe? Stelle ich mich damit gegen eine boomende Wirtschaft, oder bin ich zu vernünftig für die modernen Zeiten?

Ich möchte nicht für die ständig anwachsende Müllhalde kaufen müssen. Ich möchte Qualität und bin auch gern bereit, etwas reparieren zu lassen, statt es wegwerfen zu müssen, weil Reparaturen unzeitgemäß sind. Und nicht zu vergessen sind all die Arbeitsplätze, die damit natürllich auch verloren gegangen sind  . . .



2 Kommentare:

petozi Design hat gesagt…

Leider, leider hast Du recht!
Meine Lieblingscreme gibt es nach vielen Jahren jetzt auch nicht mehr ... ist nur noch im Auktionshaus zu Mondpreisen zu ersteigern.
Die Wirtschaft muß eben künstlich am Laufen gehalten werden und es gibt leider kein Patentrezept dagegen.
Herzliche Grüße
Petra

Huhn.No1 hat gesagt…

Man darf gar nicht weiter darüber nachdenken, mir sind nach dem Schreiben des Posts noch so viele Dinge eingefallen, die ich schmerzlich vermisse *schräg grins*
Ändern kann man es nicht, aber es ist schon eine Riesendummheit vieler Firmen treue Kunden so zu verprellen . . .

herzliche Grüße von HuhnNo1 ;-)