Donnerstag, 19. Mai 2011

Rosengärtnerhühnchen

Rosengärtnerhühnchen (Gallus topiarius rosa gallicus)


Unsere Rosengärtnerhühnchen waren auch in diesem Jahr wieder fleißig und so zieht seit Tagen betörender Rosenduft durch unser Haus.Das sie ein fröhliches Lied pfeifend ihrer Arbeit nachgehen war nicht immer so, denn sie haben in ihrer Geschichte so manch schwere Zeiten zu überstehen gehabt.

Wo die Hühnchen ursprünglich ansässig waren, wissen wir nicht genau, erste historische Überlieferungen sind bei den Römern zu finden.Diese kultivierten Rosa gallica, bei uns auch als Apothekerrose bekannt, und nutzen ihre Heilkräfte. Allerdings haben nicht die Römer selbst den betörenden Duft durch Züchtung verfeinert, sondern das waren die Rosengärtnerhühnchen! In jedem Frühjahr versammelten sie sich in den frühen Morgenstunden in den Rosenbeeten, pickten eifrig an den Blüten und verscharrten ihren Dung, wie es bei ordentlichen Hühnchen selbstverständlich ist, gewissenhaft in der Erde zu Füßen der Rosenbüsche. Schnell fanden sie heraus, daß die gedüngten Rosen köstlicher dufteten, als die anderen. Nach und nach siedelten sie sich in der Nähe der Gärten an.
Als Jahrhunderte später die Römer nach Europa eroberten hatten sie nicht nur ihre Rosenbüsche im Gepäck, sondern auch heimliche Mitreisend: Einige reise- und abenteuerlustige Rosengärtnerhühnchen wollten erforschen, wie ihre wunderbaren Rosen in nördlichen Gefilden gedeihen würden und ob sich die Züchtung noch verbessern ließe. So kamen sie mit den Römern auch nach Britannien. Als diese wieder abzogen, hatten sich die Pflanzen dank der Hühnchen schon eingelebt und auch die Klöster züchteten sie in ihren Gärten als wertvolle Heilpflanze.
Eine schwere Zeit brach im 15. Jahrhundert an, als die Rosengärtnerhühnchen in die berühmten Rosenkriege des englischen Hochadels hineingezogen wurden. Beide Adelszweige entstammten dem Haus Plantagenet. Das Haus York, das die weißblühende „Rosa alba“ in ihrem Wappen trug, zog gegen das Haus Lancaster, die die magentafarbene „Rosa gallica“zu ihrer Wappenblume erkoren hatte, in den Krieg . Im Zuge dieser unrühmlichen Schlachten sorgten beide Parteien dafür, daß die Rosen des Gegners rigoros ausgemerzt wurden. Die unschuldigen Rosengärtnerhühnchen litten besonders unter diesen verdammungswürdigen Maßnahmen und flüchteten in die Klostergärten, wo sie ein Obdach fanden.

Doch diese Zeiten sind zum Glück längst Geschichte und nun erlebt die Rosenhühnchengärtnerei in unserem Haus eine Renaissance, an der wir Euch teilhaben lassen wollen.

Unsere Rosengärtnerhühnchen haben die Blütenblätter gesammelt, schonend getrocknet – was für ein Duft, hmmm ;-) - und von ihrem kostbaren Vorrat einen Teil abgegeben, damit wir damit Stoffhühnchen für Euch füllen konnten.
Die Stoffhühner haben wir aus hochwertigen Baumwoll-Patworkstoffen genäht, Kordelbeine, gehäkelte Kämme und Wollfilz-Schnäbel machen sie komplett. Gefüllt sind sie mit den duftenden Rosenblättern. Da der Duft der Blütenblätter sehr zart ist, haben wir sie zusätzlich mit echtem ! bulgarischem Rosenöl beträufelt. 



Und wenn ihr diese kleinen Schätzechen haben möchtet, haltet Euch ran :-) Der Vorrat ist leider begrenzt!
Hier und hier geht es zu den Rosengärtnerhühnchen.

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